Heinrich Vedder

Missionar; Senator der Südafrikanischen Union

* 1876 Westfalen

† 26. April 1972 Okahandja

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 30/1957

vom 15. Juli 1957 , ergänzt um Meldungen bis KW 31/2010

Wirken

Heinrich Vedder wurde im Jahre 1876 auf einem der berühmten zwölf Sattelmeier-Höfe in Westfalen geboren, deren Besitzer ihre Stammbäume bis in die Zeit Karls des Grossen zurückverfolgen können. Nach dem Schulbesuch wandte sich der junge V. der Missienarausbildung zu und ging im Jahr 1903 nach Deutsch-Südwestafrika.

In seiner jahrzehntelangen Tätigkeit im afrikanischen Busch lernte er Sprache, Wesen und Nöte der Eingeborenen kennen, wie kein zweiter. Als er 1918 nach dem Zusammenbruch Deutschlands das Land verlassen musste, erwirkten seine Freunde schon bald die Aufhebung der Ausweisung.

Bald darauf wurde ihm die Leitung des grossen Eingeborenenseminars in Okahandja übertragen, aus dem V. eine in ganz Afrika als mustergültig bekannte Anstalt machte.

Neben der anstrengenden Arbeit in der Eingeborenenbetreuung widmete er sich auch noch wissenschaftlichen Arbeiten. Die Zusammenstellung von Grammatiken für die Ovambo und Nama, sowie eine Übersetzung der Bibel in die Herero-Sprache schufen ihm einen Namen als Kenner der Eingeborenendialekte, so dass ihm die Universität von Pretoria 1924 einen Lehrstuhl für Afrikanistik anbot, den er jedoch mit Rücksicht auf seine eigentliche Tätigkeit ...